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Indien und Himalaya
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Artikel der Kategorie ‘Staedte’

Rhanthambore National Park – unglaublich

November 07, 2009 Von: djmuh Kategorie: Allgemein, Staedte

Von Bundi aus besuchte ich auch den Ranthambore National Park nahe der Stadt Sawei Madhpur, in dem man gute Chancern haben soll, bengalische Tiger in freier Wildbahn zu beobachten. Fay und die beiden Englaender koennen sich zu diesem Vorhaben nicht begeistern und fahren direkt nach Jaipur, um dort auf mich zu warten. Ich hatte eine Safari am Nachmittag meiner Ankunft, den ganzen naechsten Tag und notfalls – falls bis dato immer noch keinen Tiger gesehen – noch den Morgen des dritten Tages, des Tages meiner Abreise geplant. Direkt bei meiner Ankunft traf ich zwei Spanier, mit denen ich das Projekt „Tiger“ in Angriff nahm. Wir suchten uns ein Hotel – das billigste mit annehmbarer Ausstattung und begannen direktohne Lunch zum Booking Office zu fahren, reserviert im Internet hatte ich – natuerlich – nicht. Zur Auswahl steht in Jeep („gypsi“) fuer Fahrer, Guide und sechs Touristen oder ein Truck („cantor“) fuer Fahrer, Guide und 20 Touristen.

Natuerlich waren die gypsis bereits ausgebucht, weshalb der erste Ausflug in einem cantor fuer happige 530 INR begann. Da man direkt am Office in die Fahrzeuge steigen kann, war die Fahrt zum ca. 10 km Ranthambore National Tiger Reservate inbegriffen, fuer die ein Taxi im ersten Anlauf laecherliche 200 INR verlangt, um den ohne Eintrittspreis frei zugaenglichen Tempel zu sehen.

Am riesigen Eingangsportal gab es dann die erste Ueberraschung, das erste Unverstaendniss, den ersten Unglauben, die erste Diskussion und das erste „pissed of“. Videocamera 200 INR extra. Da mein Camcorder nun offensichtlich in der Lage ist, Videos zu drehen, mussten wohl 200 INR bezahlt werden. Nachdem ich erklaert hatte, ich wuerde nur Fotos schiessen und man koennte das nachher gerne kontrollieren, kostete es nur noch 200 INR. Also trotz guter Laune in den „I can fuck me on my own“ – Modus gewechselt, vom Sitz erhoben und dem Guide sowie dem „Waechter“ mit lauter Stimme – dass es auch die indischen Touristen hoeren – in angepissten Ton erklaert, dass sie nur zwei armselige „fools“ in India sind, und jeder Penner mit seinem Handy – dass die Inder fuer Fotos nutzen – auch ein Video drehen kann. Nachdem die indischen Touristen in meiner Sitzbank fuer mich Partei ergriffen musste auch der damlichste Guide und der daemlichste „Waechter“ nach 5 Minuten einsehen, dass ich mit dem Camcorder wohl Fotos schiessen wuerde, ohne 200 INR zu bezahlen. In diesem Moment war ebenfalls klar, dass der Guide ein Trinkgeld in Hoehe von 0 INR bekommen wuerde und ich fuer den Aerger ein Video drehen wuerde um ihn zu aergern, und wenn es nur von einem Stein waere!

Der eigentliche Park, den man nach einem weiteren Portal erreicht – bis hier ist der Eintritt frei und ohne Guide moeglich um das Fort und die Tempel zu besichtigen – ist wunderschoene Natur und wirklich ohne ein einziges Stueckchen Muell. Auch wimmelt der Park nur so vor Leben. Man kann verschiedene Rotwildarten, Affen, Voegel und Menschen sehen. Wenn man nicht gerade bei abgestelltem Motor das Droehnen eines Motors vernimmt, hoert man gar Vogelgezwitscher. Einen Baer konnten wir auch eine Sekunde beobachten, als er die Strasse ueberquerte. Leider schob sich direkt ein anderes Fahrzeug mit 20 gaffenden und knippsenden Touristen ins Bild. Einen Tiger sahen wir auch, abgelichtet auf einem Kartenspiel. Zugegeben ist der Nachmittag nicht die beste Zeit, und ein cantor mit 5 auslaendischen und 15 indischen (lauten) Touristen nicht die beste Umgebung, doch bezweifele ich die Zahl der dort lebenden angeblichen 40 Tiger hiermit offiziell. Laut Lonley Planet sind es 17, im Hotel sagte man 15. Definitiv ist aber eins klar. In dem Ranthambore National Park gibt es mehr Menschen als Rotwild zu sehen, das man sowieso besser in heimischen Waeldern beobachten kann. Auch ist klar, im Ranthambore National Park gibt es mehr gypsis und cantors als Baeren und Tiger zusammen. Wenn das eine wildlifer safari sein soll, dann bevorzuge ich den Zoo in Deutschland, denn da kann ich wenigstens definitiv einen Tiger sehen. Der Park ist mir zu touristisch und auch den beiden Spaniern und den zwei Neuseelaendern hat er gar nicht gefallen. Dazu war der Fahrer so schlecht (wahrscheinlich seine erste Faht mit einem Fahrzeug, das mehr als einen Gang hat), dass man ihn am liebsten raus geworfen und selber das Steuer uebernommen haette. Der Guide war einfach ueberfluessig. Keine Infos zum Park, keine Infos zu den Tieren, keine Infos zu den Pflanzen, aber dafuer zwei Jobs und eine hoehere Eintrittsgebuehr. Sehr aergerlich war auch, dass der Guide und auch der Fahrer scheinbar blind waren, denn wenn sich mal ein Tier (Affe, Rotwild, Vogel, Streifenhoernchen, etc.) zeigte, wurde weiter gefahren, ohne ein Foto zu ermoeglichen.

530 INR fuer eine Fahrt in einem lauten, ueberfuellten cantor fuer drei Stunden (eine halbe Stunde fuer Hin- und Rueckfahrt, eine halbe Stunde Verspaetung, zwei Stunden im eigentlichen Park) mit tausenden anderen laermenden Touristen und hunderten anderen laermenden Fahrzeugen, die zum Grossteil nur hintereinander her fahren, sich gegenseitig die Sicht versperren, kein Foto von dem Baer, kein Tiger – Ranthambore, ohne mich. Sowohl die beiden Spanier als auch ich beschlossen direkt nach dem verlassen des ersten Tors, keine weitere Safari in diesem „wildlife sanctuary“. Da es in Sawei Madhur nichts aber auch rein gar nichts zu sehen gibt bis auf den Ranthambore National Park, buchten wir unsere Zugtickets fuer den naechsten morgen (heute). Die beiden Neuseelaender hatten eines der teuren Ressort auf dem Weg zum Park gebucht und bezahlt und wuerden noch einen Tag laenger bleiben, aber ebenfalls ohne Safari.

Den Abend verbrachte ich mit den beiden Spaniern beim Kartenspiel, wobei sich die beiden die ganze Zeit – mal in Englisch mal in Spanisch – stritten. Der eine hatte Probleme mit Sodbrennen und seinem Magen, weshalb er das Abendessen „nicht scharf“ geordert hatte. Scheinbar waere er trotzdem fast gestorben, den er fand es hoellenscharf, waehrend wir beiden anderen es als laff befanden. Sein Freund meinte es waere nciht scharf und er fragt zurueck: „Meinst du ich luege? Das ist scharf!“ Es war wirklich schwer nicht lauthals los zu lachen, zu komisch! 😀 Ein Abend, der den Tag gerettet hat. Am Morgen trennten sich unsere Wege jedoch wieder, die beiden reisen weiter anch Agra, ich nach Jaipur, wo die anderen auf mich warten…

Bundi

November 04, 2009 Von: djmuh Kategorie: Landschaft, Staedte

Von Pushkar aus erreichen wir Bundi mit dem oeffentlichen Bus fuer nur 102 INR in ca. 5 Stunden.

Auch unsere Bleibe hier kann ich nur weiter empfehlen, das “Haveli Riya” wird von mehreren Familien bewohnt, nur ein paar Zimmer werden vermietet. Das Essen ist vorzueglich und die Atmosphaere familiaer, wozu auf jedenfall die beiden Maedchen Riya und Apita beitragen und aus meiner Sicht das Hotel am laufen halten. Riya (12) spricht perfekt Englisch und hat uns am Abend unserer Ankunft in das nicht im Lonley Planett gelistete Haveli gefuehrt. Auch muessen beide im Familienbetrieb helfen, spielen die Kellnerinnen und verkaufen waren im angeschlossenen Shop, nehmen uns mit zum Festival der Sikhs auf dem Traktor in den Tempel, sind fanatische Kartenspielerinnen und –trickserinnen und evt. auch – schummlerinnen 😉

Bundi - ich auf dem Bike

Bundi - ich auf dem Bike

In der naeheren Umgebung (bis zu 35km) von Bundi gibt es viel zu sehen. Hin kommt man mit einem taxi oder einer Autorikscha oder besser – mit dem Motorrad. Ich hab doch gar keinen Fuehrerschein? Na und? Hat schonmal einer fernab einer Kreuzung in Mumbai einen indischen Verkehrspolizisten gesehen? Kennt ihr den Spruch “Everything is possible in India”? Es ist einfach traumhaft durch die Landschaft zu cruisen


Bundi - Wasserfall

Bundi - Wasserfall

An erster Stelle der Ausflugsziele muss der paradiesische Wasserfall genannt werden, der von einem Plateau in eine bewaldete Schlucht stuerzt. Nach dem Besuch in des Tempels in der Wand nutzten die Englaender und ich von Affen und einigen schaulustigen Indern umgeben den See fuer ein Bad und ein paar Spruenge von den Klippen. Fay, ein israelisches Paerchen und ein Spanier, die sich uns angeschlossen haben genossen derweil das Plaetschern und Rauschen des Wassers


Pushkar – Kamelmarkt

November 04, 2009 Von: djmuh Kategorie: Staedte

Pushkar ist eine kleine vertraeumte Stadt umgeben von mehreren Huegeln mit dem heiligen See als Zentrum. Aufgrund der ausgebliebenen Monsunregenfaelle und dder Hitze ist dder See abgesehen von ein paar Pfuetzen allerdings zur Zeit trocken. An den Ufern finden sich jedochh zahlreiche,mit Wasser gefuellte Bassins, die sogenannten Badeghats. Neben dem Zweck, den Einheimischen als Badewanne und Swimmingpool zu dienen, erfuellen sie gleichzeitig einen religioesen Zweck. Fotographieren ist daher strtengstens verboten und annaehern darf man sich nur barfuss. Neben der Hauptstrasseund der Strasse zur “Arena”  gibt es keine weiteren Verkehrswege, die von Autos oder Trucks befahren werden koennten. Die zahlreichen verwinkelten Gassen auf und ab durchwandert man am Besten per Fuss, den die ebensozahlreichen Shops, Restaurants und Strassenstaende laden geradezu zum handeln ein. Besonders zahlreich werden neben dem ueblichen touristischen Klimmbimm Stoffe,Kleidung und Lederwaren (Kamel) angeboten.

Unser Hotel “Seventh Sea”, dass wir ja mehr zufaellig gefunden haben, kann ich weiter empfehlen. Es gibt nur 5 Doppelzimmer und es ist daher sehr ruhig. Allerdings ist dafuer dass Rooftop abgesehen von unseren Kartenrunden unbesucht, obwohl auf Nachfrage auch Essen serviert wird. Nur Eier, Omlette und Fleisch gibt es hier leider auch nicht, da in der heiligen Stadt die genannten Objekte der Begierde neben Bier strengstens verboten sind. Das in Indien alles moeglich ist, hatte ich ja schon erwaehnt, weshalb ich dann auch auf mein abendliches Bier nicht verzichten musste
 J

Pushkar - Kamelmarkt - Mela Ground

Pushkar - Kamelmarkt - Mela Ground

Die groesste “Attraktion” war aber natuerlich der Kamelmarkt und das Rahmenprogram. Tausende und abertausende Kamele und Pferde aus allen Himmelsrichtungen versammeln sich zum jaehrlichen Camel Fair Ende Oktober in Pushkar. Dementsprechend viele Menschen tummeln sich hier ebenfalls. Haendler, Zuschauer, Touristen, Kuenstler, Schlepper, inlaendische und auslaendische Presse, Schausteller, Polizei, Organisatoren
 Dabei darf man sich das Program keinesfalls wie ein westliches Festival vorstellen. Zwar gibt es Musik, doch

Pushkar - Kamelmarkt - Kamele

Pushkar - Kamelmarkt - Kamele

entweder handelt es sich dabei um den aus Lautsprechern droehnenden und verhassten Hindipop oder um einzelne Musiker oder kleine Gruppen, die auf der Strasse oder am Rande des Mela Ground ihr Koennen unter Beweis stellen. Der Mela Ground  ist mit einer Arena vergleichbar, an drei Seiten ist der mit Sand aufgefuellte Arenaboden mit tribuenenaehnlichen Treppen umgeben, an der Frontseite finden sich zwei massive Eingangsportale. Hier finden die Spiele

Pushkar - Kinder in Kostuemen

Pushkar - Kinder in Kostuemen

wie Kamelrennen, Pferderennen, Kameltanz und rituellen Tanzshows oder Hochzeitsmodenshauen mit Touristinnen statt. Sehr interessant und schoen anzuschauen, noch interessannter wenn auch teils traurig sind die Eindruecke, die man auf der Strasse sammeln kann. So sieht man Affendresseure, die die Affen am laufenden Band Saltos etc. machen lassen, von Kamelen gezogene, huebsch dekorierte Wagen, die die lauffaulen Touristen durch die Gegend fahren und vieles  mehr


Leider fehlt uns allen die Zeit um bis zum Ende des Kamelmarktes in Pushkar zu bleiben und die abschliessende Vollmondparty mitzuerleben


Ajmer

Oktober 29, 2009 Von: djmuh Kategorie: Staedte

Ajmer ist das dreckigste und uninteressanteste Fleckchen Indien, dass ich nach Ahmedabad sehen durfte. Das Hotelzimmer, das ich diesemal mit Fay (sprich „Fee“, Taiwan, 27) und einem Heer von Ameisen teile, ist das dreckigste und teuerste (500 INR/Doppelzimmer), dass ich neben dem in Ahmedabad bewohnen durfte. Der Service, wenn man indische Dienstleistungen als Service bezeichnen moechte, erstreckt sich ueber nachgefragte und nich erhaltene Handtuecher bis zum Boy, der nur 4 Woerter kennt, jeden morgen an die Tuer klopft und in dieser Reihenfolge ein „No“ erntet: „Coffee?“ „Tea?“ „Laundry?“ „Tip?“.  Gestern hat Fay ihm einen angesagt, ich konnte nicht mehr vor Lachen… 😀 Wenn er morgen wieder kommt, wird er sich garantiert an der Tuer der beiden Englaender gegenueber eine fangen 😀

Die Strassen sind ebenso dreckig, was beduetet dass der Muell nicht in der Gosse liegt, sondern einfach ueberall. Andere Traveller sieht man weit und breit nicht und die Strassen sind ueberbevoelkert. Sehenswuerdigkeiten, die man sich ansehen sollte: keine Ahnung, vielleicht die Ajmer Mashid, eine bekannte Moschee? Ich denke nicht. Ahmedabads Moscheen waren beeindruckend genug. Ausserdem bin ich krank. Ich weiss nicht genau wie dir Krankheit weiter verlaufen wird, aber unter anderen Travellern ist sie weit verbreitet, ich glaube bei euch nennt man sie Faulheit. Also was will ich in Ajmer? Nichts. Eigentlich wollte ich nach Pushkar auf den Kamelmarkt, da der Bus von Jodhpur aber nur nach Ajmir und nicht nach Pushkar faehrt, legten wir hier einen Stop ein. Urspruenglich hatten wir auch geplant, hier zu bleiben und Pushkar in Tagesausfluegen zu besuchen, da die Hotelpreise aufgrund des Kamelmarktes 10 mal hoeher als ueblich liegen sollten. So brachen wir auch am Dienstag, den 27.10.09 mit einem offiziellen Bus fuer nur 10 INR nach Pushkar auf. Komischerweise fanden wir aber ein kleines Hotel und beschlossen den umzug. Die Strecke Ajmer – Pusjkar bzw. die andere Richtung  legten wir an diesem Tag also dreimal fuer insgesammt 40 INR (hin 10 INR, zurueck 10 INR, wieder hin mit Rucksack 20 INR) zurueck. Nun wohnen wir weitaus sauberer fuer nur 300 INR pro Doppelzimmer in Pushkar, dem eigentlichen Ziel. Danke fuer den Aufenthalt in Ajmer, Lonly Planet.

Bye bye Ajmer, du Kloschuessel!

Ranakphur

Oktober 29, 2009 Von: djmuh Kategorie: Staedte

coming soon

Jodhpur

Oktober 29, 2009 Von: djmuh Kategorie: Staedte

Jodhpur bildet zusammen mit Udaipur und Jaipur ein Dreieck, das die meissten Touristen bereisen. Ausserdem ist Jodhpur das Sprungbrett nach Jaisalmer, weshalb wir hier auf unserer Tour mit dem Mietwagen nur eine Nacht verbracht haben, nach Jaisalmer und der Kamelsafari nun jedoch noch laenger verweilen.

Sehenswert ist besonders der Palast, allerdings nur von aussen (vgl. Von Udaipur bis Jaisalmer). Das Merangafort, das uneinnehmbar ueber der blauen Stadt (die meissten Gebaeude sind wegen der Sonneneinstrahlung blau getuencht) auf einem Huegel thront erinnert an laengst vergangene Tage, als die Raijputen (Kriegerkaste) den einfallenden Mauren erfolgreich Widerstand leisteten. Doch auch heute noch ist das Merangafort beeindruckend.  Die 30 m (?) hohen Mauern mit den zahlreichen Befestigungsanlagen lassen auch den an sich nicht besonders hohen Huegel uebermaechtig erscheinen. Auch innerhalb der Mauern kann man sich gut vorstellen, wie vor ein paar hundert Jahren das Strassenbild ausgesehen haben muss. Von allen Forts, die ich bisher gesehen habe, ist das Merangah Fort das beeindruckenste.

Auch die verwinkeltenn Strassen der Altstadt sind auesserst sehenswert. Neben den ueblichen Staende und Shops findet sich viel Handwerk und viele Marktstaende, die Metall- und Holzwaren verkaufen. Empfehlen kann ich auch den Omletteshop an einem der Gates (alte Stadttore)
 J

Bei unserer Ankunft in Jodhpur am Busstand lernten wir Fae (Taiwanesin, 27, lebt und arbeitet in New York) kennen, die uns fortan begleiten sollte. In Yogi’s Guesthouse mit erstklassiigem Rooftop teilten wir uns zu viert ein Zimmer fuer 700 INR.

Jaisalmer

Oktober 29, 2009 Von: djmuh Kategorie: Staedte

coming soon

Mount Abu

Oktober 29, 2009 Von: djmuh Kategorie: Staedte

So fuehrte uns unsere Reise nach Mount Abu, einer kleinen Stadt auf einem Berg in mitten von Rajasthan. Ehemals eine „Hillstation“ der Briten und damit Zufluchtsort in den heissen Monaten, ist Mount Abu auch heute noch ein schoenes Staedtchen, andem ich gerne laenger verweilt waere. Der See ist wirklich schoen und man glaubt es nicht, hier leben sogar Fische! Besonders von den Bergen aus, hat man einen schoenen Blick ueber das ganze Land. Die Serpentinenstrasse auf den Beerg nutzte unser Fahrer, um uns seine Kuenste als beschraenkter Rennfahrer zu demonstrieren. Aber zum dem Fahrer mehr im „von Udaipur bis Jaisalmer“ Artikel…

Das Hotel war sehr entspannt und wir trafen sehr viele andere Traveller, mit denen wir den Abend mit ein paar Bier verbrachtn, unteranderem einen Franzosen, der zu unser aller erstaunen mal Englisch sprach, zwei Paerchen und eine allein reisende Israelin. Leider musste ich mich an diesem Abend zum ersten mal in Indien aufregen: Der Zigarettenpreis explodierte innerhalb von 20 Minuten, in denen ich eine Schachtel Malboro fuer 55 INR erwarb und fuer die zweite auf einmal 100 INR bezahlen sollte. „I am sorry, I am not the owner.“ “ Bullshit, before you weren’t the owner either“. Also keine Zigaretten, aber zwei Inder mit Angst um ihr Leben und einer Menge lachender Traveller und einem stinksaueren djmuh. “ I can fuck me on my own, I don“t need you!“ Am naechsten Morgen, kaufte ich beim owner eine Schachtel Malboro fuer 55 INR, neben ihm standen zwei Inder und zogen eine stupide Fresse.

Am morgen besichtigten wir ein wildlife sanctuary in einer 4 oder 5 stuendigen Trekkingtour mit Guide. Hier leben bzw. sollen angeblich an die 170 Baeren leben. Gesehen haben wir leider keinen, aber die Landschaft war malerisch und meine Schuhe und Fuesse haben den Test fuer Nepal gut bestanden. Allerdings werde ich wohl dafuer aufhoeren muessen zu rauchen, den eine Dampflokomotive ist fuer die Berge definitv nicht geeignet. Somit stellt sich also in einem Monat die Frage, ob ich nicht trekke oder mein Gepaeck von einem Traeger tragen lasse, den ohne Dampf laeuft der beste Motor nicht. Jedenfalls wurden uns anstatt der Baeren zwei Krokodile gezeigt, die aus meiner Sicht aber noch nicht mal fuer eine Handtasche geeignet waeren. Fazit: Auf den Berg waere ich auch ohne Fuehrer gekommen, denn wenn man nach oben schaut kann man den Gipfel unmoeglich uebersehen. Ohne Fuehrer haette ich auch keine 10 Mann starke, laermende Gruppe dabei gehabt und ohne Fuehrer haette ich somit vielleicht einen Baeren gesehen, zumindest aber haette ich ohne Fuehrer 300 INR mehr in meiner Tasche. Ein Fuehrer ist nichts anderes als ein normaler Guide, der ein paar Kroeten verdienen moechte, aber genauso ueberfluessig ist, wie der Muell und die Babykrokodile im See. Wer nun meint, alleine waere es zu gefaehrlich gewesen einem Baer zu begegnen, den muss ich dann fragen, haette der Fuehrer den Baer mit seinem Fernglas erschlagen?

Mount Abu ist ein erholsames Fleckchen in dem sich ein laengerer Aufenthalt lohnt!

Udaipur – Der Garten Eden

Oktober 21, 2009 Von: djmuh Kategorie: Staedte

Wenn es einen Ort gibt, der wirklich den Namen Paradies verdient, so ist es (in Indien) wohl dieser Ort.

Die Stadt ist direkt am Lake Pichola See  gelegen, in dem auf einer Insel das maerchenhafte Lake Palace Hotel thront. Von nahezu jedem Rooftop Restaurant der Stadt aus kann man den sagenhaften Ausblick geniessen. Besonders in den Abendstunden und bei Nacht fuehlt man sich wie in einer anderen Welt.

In vielen Restaurants kann man abends den James Bond Film „Octopussy“ anschauen, der zum Grossteil hier gedreht wurde. Interessanter ist es aber, auf dem Rooftop andere Reisende kennen zu lernen. So traf ich auch Gerad (Irland, ca. 40) und Simon und Gavin (beide England, 26 und 27), mit denen die Reise durch Rajasthan fortgehen sollte…

Insegesamt ist Udaipur ein richtig ruhiger Ort, an dem man verweilen kann. Die ganzen Guides und Schlepper sind nicht so aufdringlich, das Strassenbild ist von schmalen, verwinkelten Gassen gepraegt und die tausenden kleinen Shops sind gut sortiert und interessant. Auch scheint die Stadt nicht ganz so dreckig zu sein, wie andere indische Staedte, was keineswegs heissen soll, ich wuerde jemanden ein Bad im Lake Pichola empfehlen. 😉 

Weniger interessant ist der City Palace mit angeschlossenem Museum. Das einzig wirklich interessante war die Waffensammlung vergangener Tage und ein paar Bilder in Patchworkdesign, die die Jagd und Tierkaempfe vergangener Tage zum Thema haben. Fuer mich habe ich nun entschieden, die Finger von indischen Museen zu lassen. Neben den, wie ich finde, horrenden Eintrittspreisen von ueber 250 INR fuer Nichtinder sind sie absolut staubig, von indischen Touristen, die stets in Massen anreisen, ueberlaufen und schlichtweg uninteressant. Auch war der Palast in meinen Augen keineswegs eines Maharajas wuerdig. Einen Thronsaal, Eintrittshalle oder aehnliches sucht man vergebens, wenn man verschiedenste Zimmer durch die schmalen Gaenge aneinander gereiht durchwandert und versucht, den indischen Kids zu entkommen. Gelingt das nicht, endet der Raum unweigerlich in einem „Hello, what’s your name, how are you, where are you from?“ und einem „Hello, my name is Daniel, I am fine, I am from Austria.“ „Aha, Australia, surfing…“ Warum sollte ich beim Smaltalk nicht auch meinen Spass haben? 🙂

Eine Tanzshow mit rituellen Taenzen in einem alten Haveli hingegen kann ich sehr empfehlen. Die Musik ist im Vergleich zu dem Hindipop, den man den ganzen Tag ueberall hoert und einem richtig auf den Senkel gehen kann, sehr angenehm…

Schlussendlich konnte ich bei meiner Abreise feststellen, dass ich ein weiteres mal ge“tricked“ wurde, und zwar bei meiner Unterkunft. Um 4 Uhr morgens angekommen, machte ich mich auf die Suche nach einer passenden Unterkunft fuer maximal 250 INR. Schlussendlich entschied ich mich nach ca. 20 gecheckten Hotels in der touristischen Lal Ghat Strasse fuer ein Mittelklasse Hotel, ein altes Haveli in perfekter Lage mit traumhaften Blick auf das Lake Palace Hotel. Das Zimmer war gross, sauber, frisch renoviert und richtig schoen. Fuer 250 INR ein richtiges Schnaeppchen. Den Preis erklaerte ich mir damit, dass ausser mir nur ein anderes Paerchen anwesend war… Natuerlich wurden beim Ausschecken 1.250 INR pro Nacht faellig, und dass obwohl ich den kleinen 14 jaehrigen, perfekt englisch sprechenden Bastard namens Mr. Lalu dreimal gefragt hatte, ob es das Zimmer wirklich fuer „nur“ 250 INR gibt. Vielleicht etwas naiv von mir, zu denken, solch ein Zimmer zu so einem Preis waere realistisch… Mit seinem Papa war die Diskussion am Ende dann weniger angenehm, aber kurz. Die insgesamt „faelligen“ 5.510 INR fuer vier Naechte und ein paar Mahlzeiten sowie Waschservice habe ich bezahlt. Heute wuerde ich ihm genau 1.000 INR fuer die vier Naechte + den Rest geben… So lernt man staendig dazu…

Eine andere Geschichte mit Mr. Lalu ist vielleicht noch interessant. Mein Sturmfeuerzeug war leer und ich konnte nirgendwo Benzin auftreiben. Die Rikschas fahren alle mit einem Oelbenzingemisch, zu kaufen gab es nichts, und als ich einen Rikschafahrer bat, mich fuer 60 INR zur Tankstelle und zurueck zu fahren und ein unglaeubiges „Only to refill your lighter?“ erntete, beauftragte ich Mr. Lalu, mein Feuerzeug zu befuellen. Er versicherte mir, er habe Benzin, doch am naechsten Morgen war mein Feuerzeug immer noch leer, er konnte kein Benzin finden. Also gab ich ihm 20 INR und bat ihn, doch nochmal nachzusehen, ob er nicht vielleicht doch was finden koennte… Und siehe da, am naechsten Morgen war mein Feuerzeug benzingefuellt… Everything is possible in India – mit dem noetigen Kleingeld…

Ahmedabad

Oktober 08, 2009 Von: djmuh Kategorie: Staedte

Am Montag Abend bin ich fuer 1000 INR mit einem Bus (Sleeper & AC) nach Ahmedabad, der Hauptstadt des Bundesstaates Gurjarat, aufgebrochen. Die ca. 500 km wurden mit drei Pausen in 13 Stunden auf sehr guten Strassen zurueckgelegt. Trotzdem mir bekannt war, dass die Inder die Klimaanlage gerne mal etwas aufdrehen, hatte ich nicht mit 10 Grad gerechnet. Trotz einem extra Paar Socken und Fleeceshirt waere ich fast erfroren. Kombiniert mit der lauten Hindimusik, konnte ich wieder kaum schlafen… 🙁

In den Vororten von Ahmedabad liess der Reiseleiter weitere Fahrgaeste fuer 50 – 100 INR (ich habe nicht genau verstanden, wer wofuer wieviel zahlen musste) zusteigen, achtete aber darauf, dass alle vor der Endstation wieder ausstiegen. Bedenkt man, wieviele Sitzplaetze ein Bus hat und dass wir nur zu acht Leuten von Mumbai aufgebrochen sind, ergibt sich daraus ein huebsches Zubrot. 🙂

Beim Ausstieg aus dem Bus (ich ging als letzter) warteten schon 5 oder 6 Schlepper auf mich. „We want that white man!“… Jeder wollte mir eine Autorikscha mit Hotel andrehen, doch ich hatte mich bereits gedanklich festgelegt. Also stieg ich obwohl der Meute in eine etwas abseits stehende Rikscha und liess mich zu den ausgewaehlten Hotels fahren. Das erste war ausgebucht. Das zweite war geschlossen. Das dritte war nicht auf meiner Liste und gehoerte dem Bruder, Vater, Sohn, Schwager oder Ururgrossvater des Fahrers, und das vierte (wieder auf meiner Liste) nahm ich schliesslich.

Ahmedabad - Mathma Gandhi Road

Ahmedabad - Mathma Gandhi Road

Waren es in Mumbai die schwarzen Ambassadors mit gelben Dach, so sind es in Ahmedabad die gruenen, dreiraedrigen TukTuks bzw. Autorikschas, ebenfalls mit gelbem Dach, die das Strassenbild praegen. Hier ist die Sonne am Himmel klar zu erkennen und haette ich die Munition nicht bereits im Mumbai-Artikel verschossen, wuerde ich sagen, sie brennt nur so herunter. Leider scheinen der Grossteil der Fahrzeuge (Motorraeder / Autorikschas / Roller) Zweitakter zu sein, dementsprechend riecht es auf den Strassen…

Abgesehen von den Schleppern am Busbahnhof ist Ahmedabad verglichen mit Mumbai viel ruhiger, man wird nur von sehr wenige Leute angesprochen, ob man etwaskaufen moechte. An einem Gespraech mit einem Fremden sind hingegen alle interessiert. Besonders bei der Besichtigung verschiedener Moscheen waren die Leute sehr aufgeschlossen und eine durfte ich sogar betreten. „Where are you from?“ „I am from Germany.“ „You are welcome!“ Ich moechte nicht wissen, was passiert waere, haette ich mit „I am from Israel“ geantwortet…

Ahmedabad - Ahmed Shah's Mosque

Ahmedabad - Ahmed Shah's Mosque

Den schoensten Platz, den ich in Ahmedabad finden konnte, war der Garten vor der Ahmed Shah Moschee. Einfach ein paradiesischer Ort in mitten des staubigen und sandfarbenen Ahmedabads. Benannt wurde die Moschee nach Ahmed Shah, dem Gruender der Stadt. Sein ehemaliger Palast wird heute von der Stadtverwaltung genutzt und der ehemalige Glanz ist nur noch zu erahnen. Auch die angeschlossene Festung, das Bhadra Fort, ist nur schlecht erhalten. Wenigstens laesst sich jedoch zusammen mit den ueberall in der Stadt zu sehenden Stadttoren die vergangene militaerische Groesse der Stadt, die im 15. Jhdt. von 12. Stadtmauerringen umgeben war, erkennen. Umso trauriger waere Ahmed Shah, koennte er heute sein Grab betrachten. Das an sich astetische Gebaeude direkt neben der Jama Masjid (Moschee) ist mit anderen Gebaueden regelrecht zugebaut worden, von Motorraedern umstellt und wird an jeder Seite von Ziegen belagert.

Abgesehen von der Ahmed Shah Moschee konnten die anderen Moscheen mich nicht begeistern, auch haben fast alle ihre Minarette durch Erdbebend verloren. Interessant ist maximal noch die Jama Masjid Moschee wegen ihres vorgelagerten grossen, marmornen Innenhofs.

Ahmedabad - Victoria Gardens - King George

Ahmedabad - Victoria Gardens - King George

Auch die zahlreichen Gaerten, angelegt von den britischen Kolonialherren, haben ihren Charme eingebuesst. Die Architektur und die Pflanzen lassen den Betrachter in die Phantasiewelt der Vergangenheit abdriften, wie schoen muessen diese Orte einst gewesen sein… Doch der Unrat und die hunderten Obdachlosen, die selbst am Tage ausser einigen wenigen anderen Touristen und Sicherheitskraeften die einzigen Besucher sind, holen einen schnell in die Gegenwart zurueck. Auch Koenig George, der als Statue noch ueber die Victoria Gardens thront, scheint Traenen in den Augen zu haben.

Ahmedabad - Sabarmati Ashram

Ahmedabad - Sabarmati Ashram

Ein weiteres Highlight der Stadt ist mit Sicherheit aber das Sabarmati Ashram, das einst Hauptquartier des um Unabhaengigkeit bemuehten Mahatma Gandhis war. Das Museum berichtet von Gandhis Leben und Wirken und das Ashram am Westufer des Sabarmati River laedt zum verweilen ein…

Ein paar der schoensten Orte der Stadt, einige Hinditempel, sind verboten zu photographen. Errichtet aus weissen Marmorbloecken, wesentlich kleiner als eine Moschee und reich verziert mit zahlreichen vergoldeten Gottheiten bieten diese Tempel ca. 50 Glaeubigen Platz. Im inneren brennen Weihrauchstaebchen und es findet sich reicher Blumenschmuck sowie zahlreiche Gemaelde…

Ahmedabad - Mathma Gandhi Road - Farbenverkaeuferinnen

Ahmedabad - Mathma Gandhi Road - Farbenverkaeuferinnen

Beim Schlendern durch die Strassen und Gassen kommt man leicht ins Gespraech mit den Einheimischen, auch wenn lange nicht alle Englisch sprechen. Innerhalb weniger Sekunden findet sich ein Passant, der hilfsbereit und ungefragt den Uebersetzer spielt, ohne Geld zu verlangen. Besonders interessant scheinen die Menschen meine weissen Nike-Schuhe zu finden, da ich – wenn ich sie denn mal anhabe – staendig gefragt werde, wo ich sie her habe und wie teuer sie waren.

Fuer die Kinder ist es das Groesste, photographiert zu werden und sich das Photo danach fuer ein paar Sekunden anschauen zu duerfen. Aber auch Erwachsene fragen mich haeufig, ob sie sich nicht zusammen mit mir von einem Freund photographieren lassen duerfen. Interessant, mit wie wenig man Menschen eine Freude machen kann. 🙂

Auch die Tatsache, Deutscher zu sein, scheint auf dieser Seite der Welt einen gewissen Status zu haben. Jeder zweite Inder erklaert mir nach dem obligatorischen „Where are you from?“ „Germany“, dass es das Land seiner Traeume waere. Ich denke, jede Person reizt irgendwann nach einer gewissen Zeit in seinem Heimatland die Ferne – dazu sind bei den meissten Indern mit Sicherheit auch wirtschaftliche Motive am Werk…

Erwaehnt sei noch, dass mich das City Museum sehr enttaeuscht und die Lust auf die Besichtigung anderer Museen verdorben hat… 😉 Auch ist in Gurjarat uebrigens der Ausschank, Verkauf und das Trinken von Alkohol  gesetzlich verboten… Time to go…

Ahmedabad habe ich also als wesentlich ruhiger, angenehmer und entspannender als Mumbai empfunden und kann einen Besuch nur empfehlen. Trotzdem breche ich heute Abend gegen 9 Uhr mit dem Bus (Sleeper, keine AC, 300 INR, 8 Stunden) nach Udaipur in Rajasthan auf…